„Mein Passwort ist sicher – es hat 14 Zeichen, Zahlen, Sonderzeichen und sogar Emojis.“
Viele Mitarbeiter und Geschäftsführer glauben, damit sei die IT-Sicherheit erledigt. Doch die Realität zeigt: Selbst die besten Passwörter können in Minuten geknackt, gestohlen oder abgefangen werden. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) kann das fatale Folgen haben – von Datenverlust über Betriebsausfälle bis hin zu Reputationsschäden.
1. Warum starke Passwörter allein nicht genügen
- Phishing: Täuschend echte E-Mails oder Webseiten verleiten Mitarbeiter dazu, ihr Passwort freiwillig einzugeben.
- Datenlecks: Millionen Passwörter werden jedes Jahr bei Hacks veröffentlicht – auch die besten können so in falsche Hände geraten.
- Brute-Force & KI: Mit moderner Rechenleistung und KI-gestützten Angriffen lassen sich selbst komplexe Passwörter in erstaunlich kurzer Zeit knacken.
👉 Ein Passwort ist heute nur noch die erste Hürde – und Angreifer wissen längst, wie man sie umgeht.
2. Was KMU stattdessen tun sollten
a) Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) nutzen
Ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal wie eine SMS, eine Authenticator-App oder ein Hardware-Token sorgt dafür, dass ein gestohlenes Passwort allein wertlos bleibt.
b) Passwortmanager einsetzen
Statt hunderte Passwörter selbst zu erfinden und zu merken, verwalten Mitarbeiter ihre Zugänge sicher in einem Passwortmanager. Dieser generiert starke Passwörter automatisch und macht „1234“ endgültig überflüssig.
c) Passkeys & biometrische Anmeldung ausprobieren
Der nächste Schritt nach Passwörtern: Login per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Einfach, schnell und deutlich sicherer als klassische Anmeldedaten.
d) Mitarbeiterschulungen einführen
Technik allein reicht nicht – der Mensch bleibt das schwächste Glied. Regelmäßige Awareness-Trainings helfen, Phishing & Co. rechtzeitig zu erkennen.
3. Ein Beispiel aus der Praxis
Ein mittelständisches Unternehmen setzte ausschließlich auf komplexe Passwörter. Trotzdem kam es zu einem Datenvorfall, weil ein Mitarbeiter auf eine täuschend echte Phishing-Mail hereinfiel. Das Passwort war stark – aber nutzlos, weil es direkt beim Angreifer landete.
Erst die Einführung von MFA und ein Passwortmanager machten die Anmeldungen wirklich sicher – und gleichzeitig einfacher im Alltag.
4. Fazit
Ein gutes Passwort ist wichtig – aber längst nicht genug.
👉 Die Kombination aus MFA, Passwortmanager, Passkeys und geschulten Mitarbeitern ist heute der Standard, den jedes KMU braucht, um sicher zu arbeiten.
Wer glaubt, allein mit Passwörtern geschützt zu sein, wiegt sich in falscher Sicherheit – und setzt damit sein Unternehmen und das Vertrauen seiner Kunden aufs Spiel.
Weitere Links:
BSI – Digitaler Verbraucherschutz – sicherer Umgang mit Informationstechnik
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