Symbolbild mit Flammen und Text: „Niemand interessiert sich für IT-Sicherheit – bis alles brennt."

„Wir sind doch kein Ziel…“ – Der verhängnisvolle Irrtum

„IT-Sicherheit? Brauch ich nicht – ich hab ja nix zu verbergen.“

Diesen Satz habe ich mehr als einmal gehört. Meist kommt er mit einem Achselzucken und einem Lächeln, das zwischen Ahnungslosigkeit und Überforderung schwankt. Besonders eindrücklich war da ein Gespräch mit einem Kunden: Ein kleines Unternehmen, 20 Mitarbeiter, inhabergeführt. „Wir sind doch kein Ziel“, sagte er mir. Eine Woche später: Server verschlüsselt. Betriebsstillstand. Der Schaden? Sechsstelliger Bereich.

Klingt dramatisch? Ist es auch. Doch genau diese Denkweise ist weiterverbreitet als jeder Trojaner.

IT-Sicherheit unterschätzt: Die unbequeme Wahrheit

Viele Unternehmen – vor allem kleinere – glauben, sie seien zu unbedeutend für Cyberkriminelle. Die Realität? Genau das macht sie so attraktiv. Kein großer Aufwand, keine ausgefeilte Technik nötig – ein schwaches Passwort, ein offenes WLAN, ein nicht aktualisiertes System reichen oft schon.

Hier die Klassiker unter den Ausreden:

  • „Wir sind zu klein.“
    Falsch. 43 % aller Cyberangriffe treffen kleine und mittlere Unternehmen.
  • „Das passiert nur den Großen.“
    Im Gegenteil: Große Unternehmen investieren Millionen in Schutzmaßnahmen. Kleine? Oft gar nichts.
  • „Das kostet doch nur Geld.“
    Ja – aber kein Vergleich zu dem, was dich ein Angriff kostet: Datenverlust, Produktionsstillstand, rechtliche Folgen, Image-Schaden.

Die unbequeme Wahrheit: IT-Sicherheit ist keine Luxusversicherung. Sie ist Überlebensstrategie.

Ein reales Beispiel, das unter die Haut geht

Eine britische Firma mit 158 Jahren Geschichte. Generationen haben daran gearbeitet, sie aufzubauen. Und dann – ein schwaches Passwort: admin123. Ein gezielter Angriff, Zugriff erlangt, Daten gestohlen, Geschäft ruiniert. Das Unternehmen musste schließen. Für immer.

🔗 Quelle: DerStandard – wegen einem schlechten Passwort geschlossen

Kein Film. Kein Worst-Case-Szenario. Realität.

Warum wir so denken – und warum es uns schadet

Ich verstehe diese Haltung. Wirklich. IT-Sicherheit ist oft unsichtbar. Sie erzeugt keine Einnahmen, sie lässt sich schwer verkaufen. Sie nervt – mit Updates, mit Regeln, mit Aufwand.

Und gleichzeitig ist sie der Airbag deines Unternehmens. Du hoffst, ihn nie zu brauchen – aber du bist verdammt froh, wenn er da ist, wenn es kracht.

Das Problem ist nicht Dummheit. Es ist die menschliche Psyche. Risiken, die wir nicht sehen, blenden wir aus. Besonders, wenn sie technisch und abstrakt sind. Aber Cyberkriminalität ist kein abstraktes Risiko. Sie ist real – jeden Tag, jede Minute.

IT-Sicherheit unterschätzt? Dann wird’s teuer.

Die Folgen eines Angriffs gehen weit über ein paar verlorene Dateien hinaus:

FolgeKonsequenz
DatenverlustKunden- und Geschäftsdaten unwiederbringlich weg
Erpressung durch RansomwareZahlung hoher Summen – oder Verlust aller Daten
BetriebsstillstandKein Verkauf, keine Produktion – wirtschaftlicher Schaden
ReputationsverlustKunden verlieren Vertrauen – langfristige Einbußen
Rechtliche ProblemeDSGVO-Verstöße können saftig teuer werden

Kurz gesagt: Was du heute an Schutz sparst, zahlst du morgen doppelt – oder schlimmer.

Ich war selbst mal naiv – bis ich es besser wusste

Ich habe es selbst erlebt. Damals, als ich dachte, mein kleines Projekt wäre „nicht interessant genug“. Bis jemand über eine veraltete WordPress-Version reinkam und alles zerstörte. Kein Backup. Kein Notfallplan. Nur Ärger, Scham – und ein Crashkurs in IT-Sicherheit, den ich nie wieder vergessen werde.

Seitdem weiß ich: IT-Sicherheit ist kein Add-on. Sie ist der Grundstein.

Fazit: IT-Sicherheit ist wie ein Feuerlöscher

Du brauchst sie nicht jeden Tag. Du hoffst, sie nie zu brauchen. Aber wenn es brennt – dann rettet sie dir den Arsch. Wortwörtlich.

IT-Sicherheit ist keine Zusatzversicherung – sie ist Grundausstattung.
Wie ein Airbag. Wie ein Brandschutz. Wie eine Impfung.

Und wenn du sie brauchst, ist es meist zu spät, sie noch zu installieren.

Bist du sicher, dass du sicher bist?

Wenn du jetzt denkst: „Hm… wie steht’s eigentlich bei uns?“ – dann hast du den wichtigsten Schritt schon gemacht: Du hast darüber nachgedacht.

👉 Du musst kein Experte sein. Aber du solltest einen kennen.
📍 Mehr zum Thema findest du hier – ohne Fachchinesisch, aber mit Plan.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur IT-Sicherheit

1. Warum sollte sich ein kleines Unternehmen um IT-Sicherheit kümmern?
Weil über 40 % aller Angriffe kleine und mittlere Unternehmen treffen – gerade weil sie oft ungeschützt sind.

2. Was kostet ein typischer Cyberangriff ein Unternehmen?
Der durchschnittliche Schaden liegt im fünf- bis sechsstelligen Bereich – je nach Branche, Dauer und Datenverlust.

3. Was sind die häufigsten Schwachstellen?
Schwache Passwörter, veraltete Software, offene Netzwerke, fehlende Backups.

4. Reicht ein Antivirenprogramm als Schutz?
Nein. IT-Sicherheit ist ein System – bestehend aus Technik, Prozessen und Schulung.

5. Wie fange ich an, wenn ich keine Ahnung von IT habe?
Sprich mit einem Experten, der IT verständlich erklärt und dir einen Einstieg ohne Überforderung bietet.

6. Ist IT-Sicherheit teuer?
Weniger teuer als ein einziger Angriff. Gute Grundsicherung kostet weniger als viele denken – und spart im Ernstfall ein Vermögen.

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